„Jakob heißt natürlich nicht Jakob.“ So beginnt die Geschichte um einen Mann, der in einer Liebesaffäre unerkannt bleiben will. Für die Ich-Erzählerin geht es jedoch um Demaskierung und Erkenntnis: Sie will das Geschehen unter allen Umständen in Worte fassen, um zu verstehen, was passiert ist. Wie konnte sie sich nur auf diesen Mann einlassen? Er ist verheiratet, er hat ihr von Anfang an gesagt, dass er keine tieferen Gefühle für sie hegt, er sieht nicht einmal besonders gut aus. Dennoch verstrickt Elske sich immer mehr in ihre Sehnsüchte und damit zugleich in ihre Kindheitserinnerungen: So wie sie damals darum gekämpft hat, von ihrem Vater anerkannt zu werden, kämpft sie nun um Jakobs Zuneigung und zugleich um die Anerkennung als Schriftstellerin in einem männlich dominierten Literaturbetrieb.
In einer klaren, direkten Sprache zieht Elske Brault den Leser in ein Spiel um Erotik, Macht und Bedeutung: Wie viel Gestaltungskraft hat die Phantasie? Und wer gewinnt am Ende die Deutungshoheit?
Preis 14,- € inkl. Versand
Kritikerstimmen
"Die Identifikation eines Mannes - und die schonungslose Selbstbefragung einer narzisstischen Künstlerpersönlichkeit."
Rüdiger Suchsland, Filmkritiker
„Geheime Fluchten“ zeigt auf erschütternde Weise die zerstörerische Kraft der Liebe.
Jan Ehlert, NDR
Über die Autorin
Elske Brault begann ihre journalistische Karriere 1996 als Reporterin beim Norddeutschen Rundfunk. Sie berichtete 1998 vom Zugunglück in Eschede und aus dem Kosovo kurz vor Ausbruch des Krieges. Zwanzig Jahre arbeitete sie als Theaterkritikerin, bis sie ein eigenes Stück schrieb.
Elske Brault lebt in Berlin und hat zwei erwachsene Kinder. „Geheime Fluchten“ ist ihr erster Roman. Die Mischung aus autobiographischen und fiktiven Elementen lädt den Leser zum Denken ein: Was ist „Wahrheit“, und wie erfindet sich jeder einzelne täglich neu im Erzählen der eigenen Geschichte?