Als ich um kurz nach acht Uhr abends die City-Station verlasse, nehme ich mir fest vor: „Ab jetzt viel fröhliche Aktivität!“ Die Arbeit dort konfrontiert mich jedes Mal aufs Neue mit Fragen, die ich nicht beantworten kann. Welches merkwürdige Schicksal regiert, oder welcher Dämon in jedem einzelnen von uns, dass die einen Krisen meistern und ihr Leben genießen können, die anderen hingegen verzweifeln und scheitern? Was macht die einen reich und die anderen obdachlos?
Mein Leben mit Adrien Brody (5)
Ein Mittwoch Ende März, City-Station am Kurfürstendamm, 15.40 Uhr: Ich beuge mich über ein großes Holzbrett in der Küche und zerteile rote Paprikaschoten. Das Food-Sharing-Team vom Vorabend hat eine ganze Kiste voll geschenkt bekommen. Durch die offene Tür beobachte ich Adrien Brody: Er sitzt an der Theke und unterhält sich mit Helen, einer alt gedienten Ehrenamtlichen: Sie ist mindestens Mitte siebzig und irgendwie schon immer da. „Mein Leben mit Adrien Brody (5)“ weiterlesen
Mein Leben mit Adrien Brody (4)
Adrien Brody kniet auf meinem Bett, hüpft auf und nieder und kitzelt mich durch. Der Typ spinnt doch! „Stop it, stop it!“, schreie ich. „It’s raining again“, singt Adrien. Ein Blick aus meinem Schlafzimmerfenster sagt mir, dass er leider recht hat. Es regnet mal wieder in Berlin. Mein herzallerliebster Hollywoodstar stellt das Rumgezappele auf meinem Bett für einen Moment ein und sagt: „Good women serve coffee in the morning.“ „Mein Leben mit Adrien Brody (4)“ weiterlesen